1. Einleitung
1.01. Vision des Projekts
Der vhs-Digitalverbund „Kompetenzcluster digitale Bildung für Stadt und Land“ erarbeitet und erprobt Best-Practice-Beispiele zur digitalen Bildung im städtischen und ländlichen Raum. Die Ergebnisse zeigen, welche digitalen Formate für die bayrischen Volkshochschulen in jedem ihrer zentralen Fachbereiche in Stadt und Land ideal umsetzbar und welche Kooperationsstrukturen dafür nötig sind.
Es wird ein gleicher Wissens- und Kompetenzstand im Bereich Digitale Bildung an den teilnehmenden Volkshochschulen hergestellt. In dem Konzeptpapier „Digitale Bildung für Stadt und Land“ werden die Ergebnisse zum Transfer vorbereitet.
Die Best-Practice-Beispiele und Handreichungen dienen zur professionellen Anwendung von digitalen und hybriden Unterrichtsszenarien in allen Fachbereichen. Sie berücksichtigen die Herausforderungen des demografischen und digitalen Wandels. Die Antwort liegt in der Verzahnung von regionalen physischen Begegnungsräumen und überregionalen virtuellen Lernräumen.
2. Zusammenarbeit und Vernetzung
2.01. Einordnung im DigCompOrg-Framework
Der DigCompOrg bietet Bildungseinrichtungen die Möglichkeit, ihre digitalen Kompetenzen zu bewerten, weiterzuentwickeln und ihre digitale Transformation voranzutreiben.
Im Element „Collaboration & Networking“ richtet der DigComOrg Framework seinen Fokus auf die Kultur der Zusammenarbeit und die Kommunikation in Bildungseinrichtungen. Der Abschnitt unterstreicht, wie wichtig es ist, eine Umgebung zu schaffen, in der alle Beteiligten – intern wie extern – effektiv zusammenarbeiten und kommunizieren können.
Zusammengefasst betont dieser Abschnitt die Bedeutung
- der Erweiterung von Lernnetzwerken über die traditionellen Grenzen hinaus,
- der Nutzung digitaler Plattformen für den Wissensaustausch und
- der aktiven Entwicklung von Partnerschaften, um die Lernumgebung zu bereichern.
Bei der Zusammenarbeit im Rahmen unseres vhs-Digitalverbunds sind wir immer wieder auf diese Schlüsselaspekte gestoßen:
- Ziele setzen: Was wollen wir gemeinsam erreichen? Wann macht es Sinn, zusammenzuarbeiten?
- Passende Werkzeuge wählen: Wie organisieren wir unsere Zusammenarbeit am besten? Welche digitalen Werkzeuge und Plattformen sind für unsere Zwecke am besten geeignet?
- Technische Anforderungen berücksichtigen: Welche technischen Bedingungen müssen erfüllt sein, damit alles reibungslos läuft?
- Gemeinsame Vorteile schaffen: Wie stellen wir sicher, dass alle von der Kooperation profitieren? Wie können urbane und ländliche Regionen am besten voneinander lernen und profitieren?
2.02. Zum Mehrwert von Kooperationen
Kooperationen zwischen Volkshochschulen bieten zahlreiche Vorteile, die weit über das individuelle Handeln einer einzelnen Einrichtung hinausgehen. Durch die Zusammenarbeit können Volkshochschulen ihre Stärken bündeln und gemeinsame Bildungsziele effizienter und wirkungsvoller erreichen. Dies führt zu einem erweiterten Kursangebot, das den vielfältigen Bedürfnissen der Lernenden besser gerecht wird.
Ein bedeutender Mehrwert von Kooperationen liegt in der optimalen Nutzung von Ressourcen. Gemeinsame Projekte ermöglichen den Austausch von Lehrmaterialien, Räumlichkeiten und technischer Ausstattung. Dies reduziert Kosten und steigert gleichzeitig die Qualität der Bildungsangebote. Darüber hinaus können durch geteilte Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit mehr Menschen erreicht und neue Zielgruppen angesprochen werden.
Kooperationen fördern ebenso den Austausch von Know-how und Best Practices unter den Mitarbeitenden der Volkshochschulen. Dies führt zu einer kontinuierlichen Weiterbildung und Professionalisierung des Teams, was sich positiv auf die Lehrqualität und die Lernzufriedenheit auswirkt. Zudem können innovative Bildungsprojekte und -konzepte gemeinsam entwickelt und umgesetzt werden, was das Angebot dynamischer und zukunftsorientierter macht.
Nicht zuletzt stärken Kooperationen das Netzwerk der Volkshochschulen und erhöhen deren Sichtbarkeit und Einfluss in der Bildungslandschaft. Durch die Bündelung von Kräften können sie als starke Partner auftreten und ihre Interessen besser vertreten.
Trotz der vielen Vorteile sind Kooperationen jedoch nicht ohne Herausforderungen. Unterschiedliche organisatorische Strukturen, Kommunikationsbarrieren und divergierende Ziele können die Zusammenarbeit erschweren. Es erfordert eine klare und offene Kommunikation sowie die Bereitschaft, Kompromisse einzugehen und gemeinsame Lösungen zu finden. Zudem kann die Koordination gemeinsamer Projekte zeitaufwendig sein und zusätzliche Ressourcen erfordern. Doch die Überwindung dieser Herausforderungen kann die Partnerschaft stärken und zu nachhaltigen Erfolgen führen.
Die folgende Checkliste unterstützt dabei, herauszuarbeiten, welche gemeinsamen Ziele von den kooperierenden Volkshochschulen verfolgt werden sollen.
2.03. Empfehlungen für die Zusammenarbeit
2.04. Gemeinsame Vermarktung
Dokument(e) in Arbeit
2.05. Technische Vereinfachungen
Im Zuge des vhs-Digitalverbunds „Kompetenzcluster Digitale Bildung für Stadt und Land“ wurden Kurse und Einzelveranstaltungen gemeinsam geplant und angeboten. Eine immer wiederkehrende Herausforderung ist die enorme Verwaltungsarbeit von Kooperationskursen.
Wir haben uns im Verbund deshalb unterschiedliche Möglichkeiten zur technologischen Vereinfachung angeschaut. Die Erprobungen haben zwischen November 2022 und Juli 2024 stattgefunden. Die entstandenen Ergebnisse entsprechen dem Stand von August 2024.
Ein weiterer technologischer Fortschritt wird die Plattform „vhs2gether“ werden, die den bayrischen Volkshochschulen voraussichtlich ab Oktober 2024 zur Verfügung stehen wird.
Die Nutzung der Kooperationsplattform „KOS: Kooperation Online Sprachen“ war für uns im vhs-Digitalverbund „Kompetenzcluster Digitale Bildung für Stadt und Land“ ein Meilenstein in der Zusammenarbeit. Die Plattform bietet eine großartige Möglichkeit, um Verwaltungsaufwand einzusparen und ein gemeinsames Kursangebot unkompliziert auszutauschen.
Einige technische Kniffe sind uns in der Handhabung aufgefallen, die wir hier gerne teilen:
Unser vhs-Digitalverbund „Kompetenzcluster Digitale Bildung für Stadt und Land“ hat die Kooperationsplattform „KOS: Kooperation Online Sprachen“ ausgiebig genutzt. Die häufigste Frage war deshalb: Würdet ihr „KOS“ weiterempfehlen? Hier folgt unser Fazit.
Wichtig zu betonen ist an dieser Stelle, dass die Weiterentwicklung von „KOS“ eingestellt wurde und der Fokus auf der neu entstehenden B2B-Plattform „vhsKOOP”, ehemals „vhs2gether“ liegt. Eine Erprobung dieser Plattform hat während des laufenden Projektzeitraums noch nicht stattgefunden.
3. Lehr- und Lernmethoden
3.01. Einordnung im DigCompOrg-Framework
Der DigCompOrg bietet Bildungseinrichtungen die Möglichkeit, ihre digitalen Kompetenzen zu bewerten, weiterzuentwickeln und ihre digitale Transformation voranzutreiben.
In der Kategorie „Lehr- und Lernmethoden“ wird der Schwerpunkt des DigCompOrg-Frameworks auf die Verbesserung und Modernisierung der pädagogischen Methoden durch den Einsatz digitaler Technologien gelegt. Dieser Abschnitt hebt hervor, wie essenziell es für Bildungseinrichtungen ist, ein Lernumfeld zu schaffen, das digitale Kompetenzen und innovative Lehransätze fördert und die Rollen von Lehrenden sowie Lernenden neu definiert.
Insgesamt befürwortet diese Kategorie einen transformativen Ansatz in der Bildung, bei dem digitale Technologien eine zentrale Rolle bei der Entwicklung dynamischer, interaktiver und lernendenzentrierter Lernerfahrungen spielen. Dies beinhaltet nicht nur die Integration digitaler Werkzeuge in Lehr- und Lernprozesse, sondern auch eine grundlegende Veränderung der Bildungspraktiken, um die Möglichkeiten, die digitale Innovationen bieten, bestmöglich zu nutzen.
Doch was bedeutet „bestmöglich“ im vhs-Kontext? Was sind Best-Practice-Szenarien in den jeweiligen Programmbereichen sowie im städtischen und ländlichen Raum?
Unser vhs-Digitalverbund hat sich zum Ziel gesetzt das herauszufinden:
Welche digitalen Formate sind für die bayrischen Volkshochschulen in jedem ihrer zentralen Fachbereiche in Stadt und Land ideal umsetzbar?
Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr über die erprobten Szenarien und unsere Einschätzung zur Umsetzung an den bayerischen Volkshochschulen.
3.02. Kompetenzcluster „Sprachen“
Im Cluster „Sprachen“ wurden unterschiedliche Kursformate erprobt: Online-Sprachkurse, hybride Sprachkurse und hybride Einzelveranstaltungen wie Livestreams. Im Folgenden wird beschrieben, welche Rahmenbedingungen für das jeweilige Format gegeben sein müssen.
Die Beschreibungen umfassen: die methodischen Anforderungen an das Unterrichtsszenario, technische Voraussetzungen sowie hilfreiche Tipps für die Anwendung.
3.03. Kompetenzcluster „Gesundheit“
3.04. Kompetenzcluster „Literatur“
Im Cluster „Literatur“ wurden unterschiedliche Kursformate erprobt: Livestreams mit mobilem Equipment, mobile Videoaufzeichnungen und Online-Kurse. Im Folgenden wird beschrieben, welche Rahmenbedingungen für das jeweilige Format gegeben sein müssen.
Die Beschreibungen umfassen: die methodischen Anforderungen an das Unterrichtsszenario, technische Voraussetzungen sowie hilfreiche Tipps für die Anwendung.
3.05. Kompetenzcluster „Beruf“
3.06. Kompetenzcluster „Gesellschaft“
Dokument(e) in Arbeit
3.07. Kompetenzcluster „Grundbildung“
4. Inhalt und Curriculum
4.01. Einordnung im DigCompOrg-Framework
Der DigCompOrg bietet Bildungseinrichtungen die Möglichkeit, ihre digitalen Kompetenzen zu bewerten, weiterzuentwickeln und ihre digitale Transformation voranzutreiben.
Das Thema „Content and Curricula“ im DigCompOrg Framework befasst sich mit der regelmäßigen Überprüfung und Aktualisierung von Lehrplänen, um die Vorteile digitaler Lerntechnologien optimal zu nutzen und Lehr-, Lern- und Bewertungspraktiken zu modernisieren. Die Bildungseinrichtungen werden ermutigt, qualitativ hochwertige und maßgeschneiderte digitale Inhalte zu nutzen und zu fördern, die von überall zugänglich sind. Es wird auch Wert darauf gelegt, dass Mitarbeitende und Teilnehmende sowohl Konsumenten als auch Produzenten von digitalen Inhalten sind. Darüber hinaus wird die Nutzung von Inhaltsspeichern gefördert, um die Verfügbarkeit von Lernmaterialien zu erhöhen und die Teilnahme an der Erstellung und Verbesserung dieser Ressourcen zu unterstützen. Die Achtung des geistigen Eigentums und die Einhaltung von Urheberrechtsregeln werden als wichtig erachtet, und die Nutzung offener Bildungsressourcen (OER) wird gefördert, um die Lehrpläne zu modernisieren und umfassende Lernergebnisse zu ermöglichen.
Im vhs-Digitalverbund „Kompetenzcluster Digitale Bildung für Stadt und Land“ beleuchten wir das Thema unter folgenden Aspekten:
- Wie können wir den digitalen Fortschritt nutzen, um gemeinsame Kursangebote zu ermöglichen und gemeinschaftlich voranzubringen?
- Wie integrieren wir neue digitale Inhalte in unsere Lehrpläne?
- Welche Rolle spielen unsere Lehrenden und Lernenden bei der Schaffung digitaler Inhalte?
- Wie gewährleisten wir, dass die Nutzung digitaler Inhalte und Ressourcen ethischen und rechtlichen Standards entspricht?
Quelle:
4.02. Modularer Aufbau von Schulabschlusskursen
Die Durchführung eines Schulabschlusskurses ist für eine vhs allein häufig nicht möglich. Es fehlen oft ausreichende Lehrkräfte und genügend Teilnehmende im eigenen Umkreis. Zudem ist der organisatorische Aufwand für eine vhs oft enorm und ohne Zusatzfinanzierung nicht lukrativ. Das Ziel ist es deshalb, mit Hilfe der Digitalisierung und den dadurch neuen Kooperationsmöglichkeiten, einen flächen- und kostendeckenden Schulabschlusskurs anzubieten. Der modular aufgebaute Schulabschlusskurs ist im Rahmen des vhs-Digitalverbunds „Kompetenzcluster Digitale Bildung für Stadt und Land“ entstanden. Dieser Vorbereitungskurs für den Qualifizierenden Hauptschulabschluss wird als Praxisbeispiel herangezogen.
Nach der Theorie folgt die Praxis. Das nachfolgende Dokument baut auf die Planung des modular strukturierten Schulabschlusskurses auf und zeigt die praktische Herangehensweise der Verbund-vhs’en des vhs-Digitalverbunds „Kompetenzcluster Digitale Bildung für Stadt und Land“.
Der modular aufgebaute Schulabschlusskurs war eine Erprobung im vhs-Digitalverbund „Kompetenzcluster Digitale Bildung für Stadt und Land“. Unsere Erfahrungen und Empfehlungen für andere Volkshochschulen haben wir im folgenden Dokument festgehalten.
4.03. Potenziale von Schnupperkurs-Angeboten
Dokument(e) in Arbeit
4.04. Erstellen von Videos für asynchrone Lerneinheiten
Dokument(e) in Arbeit
5. Infrastruktur
5.01. Einordnung im DigCompOrg-Framework
Unter dem Kapitel „Digitale Infrastruktur“ beschreibt der DigCompOrg-Framework die Notwendigkeit von Infrastrukturen, um innovative Praktiken zu ermöglichen und Lernräume (physisch und virtuell) zu optimieren. Dies umfasst mehrere Aspekte, die es jedem Teilnehmenden oder jeder Gruppe ermöglichen, jederzeit und überall mit jeglichem Gerät zu lernen. Wichtig dabei ist die zuverlässige, sichere und skalierbare digitale Dienstleistungsinfrastruktur.
Die Volkshochschulen können bereits auf fortschrittliche Technologien und Plattformen zurückgreifen, um Teilnahme an Kursen, sowohl lokal als auch remote, und vereinfachen die Kursverwaltung bei Kooperationsangeboten zwischen mehreren Volkshochschulen.
Auf den nächsten Seiten werden folgende Plattformen in den Blick genommen:
- vhs.cloud: Verwaltung von Kursmaterial und Teilnehmendeninteraktion
- Software-Sharing: Gemeinsame Nutzung von Lizenzen über Remote-Systeme
- Videokonferenzsysteme: Vergleich von Anbietern für verschiedene Einsätze
- vhs2gether: B2B-Plattform zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Volkshochschulen
6. Neubewertung von Rollen und pädagogischen Ansätzen
6.01. Einordnung im DigCompOrg-Framework
Im Abschnitt „Rethinking Roles and Pedagogical Processes“ des DigCompOrg-Frameworks liegt der Schwerpunkt auf der zentralen Rolle von Veränderungsprozessen innerhalb der Bildungseinrichtungen, die durch die Einführung digitaler Technologien notwendig werden. Hier wird besonders die Entwicklung eines Lernumfeldes betont, das nicht nur digitale Fähigkeiten fördert, sondern auch Lehrende und Lernende dazu motiviert, traditionelle Lehransätze zu überdenken und zu erweitern.
Dieser Bereich des Frameworks unterstützt eine transformative Bildungspraxis, in der digitale Werkzeuge essenziell für die Gestaltung dynamischer, interaktiver Lernerfahrungen sind, die den Lernenden ins Zentrum stellen. Der Fokus liegt darauf, Bildungskonzepte nicht nur zu erweitern, sondern grundlegend zu transformieren, um das volle Potenzial digitaler Innovationen zu erschließen.
Die folgenden Seiten widmen sich den erforderlichen organisatorischen Veränderungsprozessen, die Volkshochschulen bei der Integration digitaler Technologien in ihre Lehr- und Lernpraktiken durchlaufen müssen. Dabei wird unterschieden zwischen kleinen und großen, ländlichen und städtischen sowie kommunalen und eigenständigen Institutionen. Diese differenzierte Betrachtung hilft uns, gezielte Empfehlungen zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedingungen und Bedürfnisse jeder Volkshochschule zugeschnitten sind.
Indem wir die besonderen Herausforderungen und Möglichkeiten für verschiedene Typen von Volkshochschulen beleuchten, zielen wir darauf ab, effektive Strategien für tiefgreifende organisatorische Veränderungen aufzuzeigen. Diese sollen den Institutionen ermöglichen, digitale Technologien erfolgreich zu implementieren und so eine nachhaltige Transformation ihrer Bildungsangebote zu erreichen.
6.02. Handlungsfelder
Das Kapitel „Neubewertung von Rollen und pädagogischen Ansätzen“ untersucht verschiedene Mitarbeitendenrollen im Kontext der Digitalisierung. Vorangestellt werden die Handlungsfelder beschrieben, die im Zuge der Digitalisierung an Volkshochschule von Relevanz sind.